Sergio Doplicher

Sergio Doplicher, Oberwolfach 2005

Sergio Doplicher (* 30. Dezember 1940 in Triest)[1] ist ein italienischer mathematischer Physiker. Er ist seit 1976 Professor an der Universität Rom, La Sapienza an der er 2011 emeritiert wurde.

Doplicher ist bekannt für Arbeiten zur Axiomatischen Quantenfeldtheorie nach Rudolf Haag (Algebraische QFT nach Haag-Kastler), mit dem er auch zusammenarbeitete. Er arbeitete auch viel mit John E. Roberts, der lange Zeit in Rom wirkte. Mit Roberts und Haag untersuchte er Superauswahlregeln in der algebraischen QFT und mit Roberts bewies er ein Rekonstruktionstheorem der Felder und Eichgruppen aus der Algebra der Observablen.[2][3] Später befasste er sich mit mathematischen Grundlagen von Quantengravitation (Nichtkommutativität von Raum-Zeit-Koordinaten).[4][5][6]

Er war 1990 Invited Speaker auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Kyoto. 2004 erhielt er den Humboldt-Forschungspreis und 2011 den Premio Nazionale del Presidente della Repubblica der Accademia Nazionale dei Lincei. Er ist Fellow der American Mathematical Society und seit 2019 Mitglied der Academia Europaea.

Außerhalb seines Fachgebiets publizierte er auch zur Divina Commedia von Dante Alighieri und zur Interpretation von ausgewählten Renaissance-Gemälden (Leonardos Mona Lisa, Giovanni Bellini und der Sturm von Giorgione).

  1. Concorsi Teorica, pdf
  2. siehe Halvorson, Müger, Algebraic Quantum Field Theory, 2006
  3. DHR Superselection theory, nLab
  4. Sergio Doplicher, Klaus Fredenhagen, John E. Roberts: The quantum structure of spacetime at the Planck scale and quantum fields, Commun.Math.Phys., Band 172, 1995, S. 187–220
  5. Dorothea Bahns, Sergio Doplicher, Gerardo Morsella, Gherardo Piacitelli: Quantum Spacetime and Algebraic Quantum Field Theory, in: Advances in Algebraic Quantum Field Theory, Springer 2015, S. 289–330
  6. Doplicher: Spacetime and Fields, a Quantum Texture, 37. Karpacz Winter School 2001

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